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Früherkennung der Amblyopie (Schwachsichtigkeit) im Kindesalter

 

Gutes Sehen muss man lernen!
Ein neugeborenes Kind besitzt noch nicht das voll ausgeprägte Sehvermögen eines Erwachsenen – es muss das Sehen erst „lernen“. Dieser Lernprozess läuft in den ersten Lebensjahren ab. Er kann jedoch nur erfolgreich gelingen, wenn beide Augen ein deckungsgleiches, scharfes Abbild der Umgebung liefern. Ist dies nicht der Fall, so entsteht eine sogenannte Schwachsichtigkeit oder Amblyopie.

Schwachsichtigkeit kann beispielsweise durch eine angeborene starke Fehlsichtigkeit (wie Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, Ungleichsichtigkeit), durch ein hängendes Augenlid oder durch eine Linsentrübung (Grauer Star, Katarakt) hervorgerufen werden. Dem Gehirn ist es dann nicht möglich, die Sehinformationen des betroffenen Auges zu verwerten (Deprivations-Amblyopie).

Auch Schielen kann zur Schwachsichtigkeit führen. Hierbei erhält das Gehirn zwar unter Umständen zwei scharfe Bilder geliefert. Diese sind jedoch nicht deckungsgleich, weshalb vom Gehirn das Bild eines Auges aktiv unterdrückt wird, um nicht durch ein Doppeltsehen die Orientierung im Raum zu beeinträchtigen (Suppressions-Amblyopie).


Warum die Früherkennung der Amblyopie so wichtig ist
Das Gehirn ist in den ersten Lebensjahren für den Umgang mit Sehreizen am lernfähigsten. Es ist daher sehr wichtig, alle Faktoren, die diesen Lernprozess beeinträchtigen können, so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Eine zu spät einsetzende Behandlung kann eine einmal vorhandene Schwachsichtigkeit nicht mehr rückgängig machen.

Augenärzte empfehlen daher eine sofortige Untersuchung aller Kinder (auch Säuglinge), wenn sichtbare Auffälligkeiten bestehen. Bei Kindern mit einem erhöhten Risiko für eine Schwachsichtigkeit (z.B. Frühgeburt, Geschwister von Schielkindern, bekannte familiäre höhere Fehlsichtigkeiten) sollte eine Untersuchung in den ersten sechs bis zwölf Lebensmonaten stattfinden. Grundsätzlich sollten alle Kinder, auch wenn keine Auffälligkeiten vorhanden sind, vorsorglich in den ersten 31 bis 42 Lebensmonaten augenärztlich untersucht werden, da manche Veränderungen für Laien nicht erkennbar sind.

Hinweis: Die Früherkennung der Amblyopie beim Augenarzt gehört nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Experteninterview

PD Dr. med. Tobias Hudde zum Thema AMD.