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Experteninterview mit PD Dr. Hudde zum Thema AMD

Herr PD Dr. Hudde, die altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, ist die häufigste Erblindungsursache in westlichen Industriestaaten. Was sind die Symptome dieser Krankheit?  
Bei der AMD kommt es im Alter zu einer Schädigung der Stelle des schärfsten Sehens. Da diese Stelle auch als Makula lutea oder Gelber Fleck bezeichnet wird, heißt die Krankheit Makuladegeneration. Die Betroffenen nehmen zunächst einen verschwommenen, dunklen Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes wahr. Farben erscheinen zunehmend blasser, gerade Linien wirken gekrümmt, und die Augen benötigen immer länger, um sich auf eine dunklere Umgebung einzustellen. Mit der Zeit wird dieser „blinde Fleck“ im Gesichtsfeld größer, bis die Betroffenen nur noch schemenhafte Umrisse erkennen. Alltägliche Tätigkeiten wie Lesen, Autofahren oder Fernsehen werden immer mühsamer und irgendwann sogar unmöglich. Die Außenbereiche des Gesichtsfeldes bleiben zum Glück jedoch erhalten, so dass sich Betroffene in ihrer bekannten Umgebung weiterhin zurechtfinden können. Das Sehvermögen kann allerdings unter 2% auf dem besseren Auge fallen, was nach internationaler Übereinkunft als Erblindung gilt.

Wie entsteht die AMD und welche Arten gibt es?

Unsere Augen sind anhaltend großen Belastungen ausgesetzt, beispielsweise durch starke Lichteinstrahlung. Im Laufe des Lebens können zentrale Bereiche der Netzhaut davon stark angegriffen und sogar zerstört werden. Die Zerstörung der Makula kann auf zwei Arten erfolgen: Bei der sogenannten trockenen AMD, die ca. 80% der Fälle ausmacht, lagern sich Abbauprodukte des Stoffwechsels, sogenannte Drusen, unter der Netzhaut ab. Das schränkt die Versorgung und Nervenfunktion ein. Zugleich verändert sich die Pigmentierung in der Makula. Beides führt langfristig zum Absterben der lichtempfindlichen Photorezeptorzellen und zur Vernarbung der Netzhaut. Die Folge: Das Sehvermögen lässt nach.
Die feuchte AMD ist zwar seltener, führt jedoch rascher zu Sehverschlechterung. Bei der feuchten AMD bilden sich neue, krankhafte Blutgefäße, die im Bereich der Makula unter der Netzhaut einwachsen, um die Versorgung des Gewebes zu verbessern. Aus den krankhaften Blutgefäßen tritt Flüssigkeit und Blut aus, das sich unter der Netzhaut ansammelt. Dadurch hebt sich das Netzhautgewebe ab und vernarbt.

Wie erkennt man rechtzeitig, ob eine trockene oder feuchte AMD vorliegt?
Nur ein Augenarzt kann eine AMD rechtzeitig erkennen. Regelmäßige Untersuchungen durch den Augenarzt sind unverzichtbar für die frühzeitige Diagnose und erfolgreiche Therapie. Ab 40 Jahren sollten Sie Ihre Augen etwa alle zwei Jahre und ab dem 60. Lebensjahr mindestens einmal im Jahr untersuchen lassen. Wenn Sie in der Zwischenzeit eine akute Sehverschlechterung feststellen, suchen Sie umgehend einen Augenarzt auf.

Wie kann ich mich vor AMD schützen?
Einen sicheren Schutz vor AMD gibt es leider nicht. Man kann das Erkrankungsrisiko jedoch durch eine bewusste Lebensweise in gewissem Maße vermindern: Die beste Prophylaxe sind eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Fisch. Essen Sie am besten Gemüsesorten in kräftigen Farben, beispielsweise Broccoli, Spinat, Karotten sowie Paprika und verzichten Sie nach Möglichkeit auf Nikotin. Darüber hinaus sollten Sie Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck vermeiden. Nicht zu vergessen: Schützen Sie Ihre Augen durch eine Sonnenbrille mit qualitativ hochwertigen Gläsern vor zu starker UV-Strahlung!

Wie kann die AMD behandelt werden?
Wird eine AMD im Frühstadium festgestellt, empfiehlt der Augenarzt dem Patienten in der Regel spezielle Vitaminpräparate. In Deutschland gibt es zahlreiche Hersteller solcher Präparate. Ihr Augenarzt berät Sie gern, welches für Sie das richtige Präparat ist. Verschreiben kann er die Vitamine allerdings nicht, da es sich um sogenannte Nahrungsergänzungsmittel handelt. Erfahrungsgemäß profitiert jedoch mindestens jeder dritte Patient von der regelmäßigen Einnahme der Vitamine. Das bedeutet, die Entwicklung der AMD wird hinausgezögert – gestoppt werden kann der Krankheitsverlauf dadurch nicht. Bei feuchter Makuladegeneration kann eine Medikamenteneingabe in das Auge viel bewirken. Wichtig ist, dass bei Sehverschlechterung umgehend ein Augenarzt aufgesucht wird.

Lesen Sie hier mehr zu Krankheitsbild, Diagnostik und Therapie der AMD

Experteninterview

PD Dr. med. Tobias Hudde zum Thema AMD.